Himmel und Erde, DigitArt
„Thomas Went bezieht das Schmückende als Ziel der den fühlenden Menschen bergenden Räumen mit ein… Begründet in der Art und Weise von DigitArt sind es gerade die Folgen auf Grundlage eines Foto-Motives, die in Abhängigkeit vom Format Räume und Räum als Raumfolge prägen können.“
Dr. Frank Schmidt Leiter des Kunstdienstes der E-LL Sachsen

Malerei mit dem Computer
„Went macht aus dem Lichtdokument durch Manipulation
am Rechner etwas Neues, indem er sich auf das Malerische
konzentriert…
Aus dem authentischen (Ort) entsteht ein Bild, das sich von
seinem Ursprung löst, abstrakter und allgemeiner wird“

Heinz Weißflog
Kunstkritiker, DNN 30. Dezember 2012

„Es gibt mehr Ding‘ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt“
„sagt William Shakespeare in seinem Hamlet und das triff – so finde ich, genau auf die Werke von Thomas Went.- Emotionen, Visionen, Sehnsucht nach Dingen hinter den Dingen.“

Angelika Busse Kunstdienstes der E-LL Sachsen

Fotografie zurück zur Malerei?
„Selbstverständlich ist das kein Zurück, sondern eine
folgerichtige Weiterentwicklung der Fotografie, die
eine neue Form der Kunst entstehen lässt“

Hermann Will
Herausgeber und Chefredakteur der Fachzeitschrift
„FineArtPrinter“

Einführung von Gunter Jacob

DigitArt Fotografie zurück zur Malerei?

Das ist das Thema der Ausstellung mit Werken des Architekten und Digitalartisten Thomas Went im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus. Gestatten Sie mir einen Rückblick auf das Verhältnis von Malerei und Fotografie: „Ab heute ist die Malerei tot“ So kommentierte der Historienmaler Delaroche lapidar die Erfindung der F o t og r a f i e im 19.Jh. Sie war Sensation und Schrecken zugleich, sie wurde von den Malern jener Zeit als Konkurrenz begriffen. Die Angst, die F o t o g r a f i e könne die M a l e r e i, die praktisch alle technischen Probleme zur vollkommenen Wiedergabe der Realität gelöst hatte, verdrängen, war jedoch unberechtigt. Die Perspektive, das Licht- und Schattenspiel, die Anatomie des Menschen, all das war Ende des 19. Jh. für die Malerei kein grundsätzliches Problem mehr, lediglich den individuellen Fähigkeiten des jeweiligen Künstlers unterworfen. Damit war es praktisch möglich die Natur in ihrer gesamten Vielfalt perfekt abzubilden. Maler haben von Anfang an die Fotografie als Hilfsmittel erkannt und benutzt, während andere sie strikt ablehnten. Diese Gegensätzlichkeit der Ansichten bleibt bis heute erhalten. Die deutschen Malerfürsten Franz von Lehnbach und Franz von Stuck, oder in Frankreich Renoir beispielsweise konnten die Fülle ihrer Portraitaufträge nur mit Hilfe der Fotografie bewältigen. Ungeniert – aber heimlich – pausten sie fotografische Vergrößerungen als Vorzeichnungen auf die Leinewand. Die M a l e r e i verfügte im 19. Jh. und am Anfang des 20. Jh. über das gesamte Repertoire der technischen Möglichkeiten und forderte ein Hinausgehen über das bloße Abbild der Natur. So hat sich die Malerei neben der Entwicklung der F o t o g r a f i e von der Realität wegbewegt. Wir haben dabei sofort Assoziationen an Bilder von Cezanne oder Monet’s „Seerosen“, Braque und Picasso. Die F o t o g r a f i e, die sich auch als Kunst verstanden wissen wollte, war eingespannt, zwischen der sich dramatisch wandelnden Malerei hin zur Abstraktion auf der einen und der Trivialität der Alltagsfotografie auf der anderen Seite. So traten beide Gattungen in ein Wechselspiel gegenseitiger Beeinflussung, das bis heute anhält. Verglichen mit den Problemen der Anfangszeit hat sich die Technik bis heute sprunghaft weiterentwickelt. Im digitalen Zeitalter sind Bilder, die per Internet innerhalb von Sekunden weltweit verschickt werden können, zur Selbstverständlichkeit geworden. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, konnte sich die Fotografie als eigene Kunstgattung behaupten. Von Anfang an gab es viele Irrwege, die F o t o g r a f i e, zur Kunst zu machen. Die nachfolgende Besinnung auf die dokumentarischen Bildmöglichkeiten einerseits und die gestalterische sowie abstrahierende Dimension der künstlerisch experimentierenden F o t o g r a f i e andererseits integrierten die fotografischen Techniken in vielfältigen Ausdrucksformen der modernen Kunst. Beispielhaft dafür stehen das Fotogramm und die Fotomontage. Sie wurde zu einem eigenständigen, künstlerischen Bestandteil der Kunst von Bauhaus und Dada sowie im Bereich der Werbung und der politischen Agitation genutzt. Heute erscheint jeder Versuch einer generellen Abgrenzung von bildender Kunst und